- Suzhou
- Suzhou[sudʒou̯], Sutschou, 1912-49 Wuxian [wuç-], Wuhsien [wuç-], Stadt in der Provinz Jiangsu, Ostchina, westlich von Schanghai, am Südrand des Jangtsekiangdeltas, östlich des Sees Tai Hu, am Kaiserkanal, 705 500 Einwohner; Universität, TH u. a. Hochschulen, Kunstschule, Forschungsinstitut für Seidenraupenzucht. Neben der traditionellen Naturseideverarbeitung und der künstlerischen Seidenstickerei entwickelte sich nach 1950 die Baumwoll-, Nahrungsmittel-, Papier- und chemische sowie optische Industrie; seit 1994 zoll- und steuerbegünstigter Industriepark für Auslandsinvestitionen (Abkommen zwischen der Volksrepublik China und Singapur); Hafen.Die ehemals ummauerte Altstadt wird vom Kaiserkanal umschlossen; Nordtempelpagode (Beisi Ta, 1625, das Wahrzeichen der Stadt); songzeitliche Doppelpagode (Shuang Ta) einer nicht erhaltenen Tempelanlage. Suzhou besitzt mehrere künstlerisch gestaltete Gartenanlagen, u. a. die des demütigen Politikers (Zhouzheng Yuan, 16. Jahrhundert), des Löwenhains (Shizilin, 13./14. Jahrhundert), des Herrn der Netze (Wangshi Yuan, 16. Jahrhundert) und der Harmonie (Yiyuan, 19. Jahrhundert). In der Mingzeit (1368-1644) war Suzhou Zentrum der Wuschule (chinesische Kunst).Suzhou, eines der ältesten Handelszentren Chinas, gegründet im 5. Jahrhundert v. Chr., erhielt seinen heutigen Namen erst unter der Suidynastie (581/589-618). Schon im 13. Jahrhundert war die Stadt für ihren Reichtum berühmt geworden, der auf dem Seidenhandel beruhte. 1896 öffnete Suzhou sich erstmals dem ausländischen Handel.
Universal-Lexikon. 2012.